Borussia Dortmund BVB im Überblick
Vereinsname: Ballspielverein Borussia 09e. V. Dortmund
Gründungsjahr: 1909
Spitzname: BVB
Stadion: Signal Iduna Park
Trainer: Lucien Favre
Liga: Bundesliga
Werbepartner: Evonik Industries, Puma, 1&1, Signal Iduna Park
BVB: Der einzige echte Konkurrent des FC Bayern
Borussia Dortmund, kurz BVB, ist einer der erfolgreichsten Clubs der deutschen Fußballgeschichte. Acht deutsche Meisterschaften und vier DFB-Pokalsiegen konnte sich der BVB bereits sichern. Daneben gelangen mit dem Gewinn des Europapokal der Pokalsieger 1996 dem Gewinn der Champions League 1997 auch wichtige internationale Erfolge. Damit ist der BVB auch in der ewigen Bestenliste des deutschen Fußballs auf dem zweiten Platz.
Und zwar direkt hinter dem FC Bayern München. Und tatsächlich ist der BVB in den letzten Jahrzenten der einzig dauerhaft ernstzunehmende Konkurrent der Bayern gewesen. Auch wenn es mit RB Leipzig inzwischen einen weiteren deutschen Top Club gibt, beweist die lange und stolze Historie der Borussen, dass der BVB immer einer der wichtigsten Clubs für den deutschen Fußball bleiben wird.
Die BVB-Historie: Von ganz unten nach ganz oben
Ähnlich wie der FC Bayern München auch, stammt der BVB aus ganz bescheidenen Verhältnissen. Allerdings hatten die Borussen bei ihrem Weg nach oben mit noch mehr Hindernissen zu kämpfen, als die Konkurrenz aus München. Die Probleme begannen dabei eigentlich sogar schon vor der Gründung des Vereins.
Abspaltung von der Kirche
Es ist das Jahr 1909. Rund um die Dreifaltigkeitsgemeinde in der Dortmunder Nordstadt bildet sich eine Gruppe aus Arbeitern, die sich dort regelmäßig zum Fußballspielen treffen. Für die hart arbeitenden Industrieangestellten ist das Fußballspiel der beste Ausgleich zum Knochenjob in den Stahlöfen und Bergwerken.
Allerdings wird das raue Fußballspiel von den katholischen Geistlichen nicht gern gesehen. Es kommt zum Streit zwischen der Kirche und den Fußballspielern. Das führt schließlich dazu, dass sich die Arbeiter einen anderen Platz zum Spielen suchen. Um die Abspaltung von der Gemeinde perfekt zu machen, wird auch ein neuer Verein gegründet: Der Ballspielverein Borussia 09 e. V.
Die ersten Jahre
Der neue Verein startet die Saisoneröffnung in der C-Klasse, der damals untersten Spielklasse. Gleich in der ersten Saison kann der BVB jedoch den ersten Platz belegen und steigt in die B-Klasse auf. Nur zwei Jahre später steigt der BVB dann in die höchste Klasse, die A-Klasse, auf. Der rasche Aufstieg fand 1914 mit dem Ausbruch des ersten Weltkriegs ein jähes Ende. Die spielplan wurde ausgesetzt und es fanden nur sporadische Spiele statt. Von den 18 Gründungsmitgliedern erlebte nur die Hälfte das zehnjährige Bestehen des Vereins. Die andere Hälfte war im Krieg gefallen.
In den folgenden Jahren spielte der BVB eher mittelmäßig und stieg auch mehrmals in die zweite Liga ab und dann wieder in die erste Liga auf.
Der Aufstieg des Nationalsozialismus hatte für den BVB keine gravierenden Folgen. Zwar mussten einige Posten geräumt werden, da manche Vereinsmitglieder keine überzeugten Nazis waren. Und auch aus dem angestammten Stadion wurden die Borussen vertrieben, weil dort ein Nazi Bauwerk entstehen sollte. Sportlich lief es für den Verein seit 1935 allerdings besser als jemals zuvor.
Der BVB war jetzt dauerhaft erstklassig und konnte auch mehrmals fast den DFB-Pokal gewinnen. Zwar wurde die deutsche Liga mit Ende des zweiten Weltkriegs zunächst abgeschafft, allerdings war der BVB jetzt bereits einer der wichtigsten deutschen Vereine. Und das sollte in den nächsten Jahren auch so bleiben.
Aufstieg nach dem 2. Weltkrieg
Nach Ende des 2. Weltkriegs begann der eigentliche Aufstieg des BVB zur Fußballmacht. Bereits in der zweiten Saison konnte sich der BVB in der Westfalenmeisterschaft gegen den langjährigen Rivalen FC Schalke 04 durchsetzen. Dieses Ereignis und das damit einhergehende Ende der Schalker Vorherrschaft ging als die Wende im Westen in die deutsche Fußballgeschichte ein.
Bereits 1949 gelang dem BVB erstmals der Einzug ins Endspiel um die deutsche Meisterschaft. Auch wenn dieses verloren ging, wird der Einzug als großer Erfolg für den BVB gewertet. In den nächsten Jahren spielt der BVB weiter an der Spitze des deutschen Fußballs mit. 1956 gewann Borussia dann endlich die Meisterschaft: Im Berliner Olympiastadion vor 75.000 Zuschauern besiegte der BVB den Karlsruher SC und wurde damit Deutscher Meister.
Bis 1961 gewann der BVB noch zwei weitere Meistertitel. In jedem dieser Jahre spielt das Team aus Dortmund dabei ganz vorne in der deutschen Liga mit. Nur international konnte man sich nicht durchsetzen. Das änderte sich 1966, als der BVB gegen Liverpool das Finale des Europapokals der Pokalsieger gewinnen konnten.
Die moderne Vereinsgeschichte
Die jüngere Vereinsgeschichte des BVB ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Gleichzeitig ist sie zudem auch ein Beweis dafür, dass es in Deutschland durchaus starke Vereine neben dem FC Bayern geben kann. So konnte der BVB zum Beispiel in den Jahren 1996, 2002, 2011, 2012 dann sogar die Deutsche Meisterschaft gewinnen.
Dabei war der Verein vor allem in den Jahren 2011 und 2012 deutlich besser als die Konkurrenz aus München. Die Demütigung der Bayern war so groß, dass diese anschließend den Verein komplett umkrempelten und modernisierten. Ein weiteres Highlight der jüngeren Vereinsgeschichte ist der Gewinn der Champions League im Jahr 1997 und der Einzug ins CL Finale im Jahr 2013.
Westfalenstadion: Unglaublich groß und laut
Auch wenn das Stadion in Dortmund heute eigentlich Signal Iduna Park heißt, so hat sich der Name für eingefleischte Fans und im allgemeinen Sprachgebrauch auch weiterhin nicht geändert. Das BVB Stadion ist und bleibt das Westfalenstadion. Das Stadion ist das größte Fußballstadion in Deutschland, noch vor der Allianz Arena und dem Olympia Stadion. Mehr als 80.000 Menschen finden hier Platz. Europaweit liegt das Stadion an fünfter Stelle.
Das Westfalenstadion ist aber nicht nur besonders groß, sondern verfügt auch über besonders viele Stehplätze. Die Südtribüne, die hinter einem der beiden Tore aufragt, ist mit 24.454 Stehplätzen die größte Stehplatztribüne in ganz Europa. In Verbindung mit der unglaublich motivierten und loyalen Fanszene Dortmunds entsteht auf der Südtribüne ein Phänomen, dass auch Fußballfans außerhalb Deutschlands kennen: Die gelbe Wand.
Denn wenn man als Auswärtsmannschaft in Dortmund in Richtung der Südtribüne spielt, dann erscheint es tatsächlich so, als würde sich hinter dem Dortmunder Tor eine gelbe Wand erheben. Mehr als 20.000 Dortmunder Fans sorgen mit ihren Trikots, Schals uns Fahnen dafür, dass kein Zweifel daran bleibt, in welchem Revier hier gespielt wird. Weiterhin konnten Fußballfans auf der Südtribüne einige der beeindruckendsten Choreographien des deutschen Fußballs bestaunen. Wenn zum Beispiel riesige Banner vom oberen Rand der Tribüne bis unten ans Spielfeld ausgerollt werden, dann sorgt das wahrlich für Gänsehautmomente.